Dieses Jahr hat in Berlin ein Geschäft eröffnet, in dem abgelaufene Lebensmittel gekauft werden können.
Warum berichten wir darüber?
Wir möchten natürlich nicht in diesen Bereich einsteigen, aber wir möchten doch gerne erklären, wie wir darüber denken und was wir dagegen tun.
Auch bei uns lässt es sich nicht vermeiden, dass Produkte ablaufen oder aussortiert werden (Ja, wenn man ein wenig abseits liegt, läuft nicht alles wie geschnitten Brot) d.h. auch bei uns werden Lebensmittel weggeworfen.
ABER…
Wir versuchen mit verschiedenen Maßnahmen dieses zu vermeiden bzw. zu minimieren, da sind:
die rechtzeitige Preisreduktion kurz vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum
dass die Mitarbeiter Abgelaufenes oder Aussortiertes gerne mitnehmen können
wir die Lebensmittel, die darüberhinaus übrig bleiben, Mitmachern von Foodsharing mitgeben und sie diese weiter verwendet können
dass wir seit Anfang diesen Jahres Backzutaten wie Trockenhefe, Vanillezucker oder Backpulver zum Einzelverkauf anbieten (auch ich habe welche zu Hause, die weit über dem Haltbarkeitsdatum sind, da ich die blöden 4er Tüten nehmen musste…)
Unserer Ansicht nach ist natürlich die Vermeidung besser als die Verwertung von Lebensmitteln.
Doch es gibt auch einige Gründe, dass wir dieses NIE ganz vermeiden können.
DENN…
im Obst- und Gemüsebereich ist nun mal Verderb an der Tagesordnung, gerade Zitrusfrüchte können schnell schimmeln, aber auch die Kunden greifen eher zu „frischer“ Ware und lassen z.B. weiche Gurken oder Paprika links liegen.
wir probieren viel in der Sortimentsgestaltung aus und da bleibt es leider nie aus, dass der ein oder andere, sehr spezielle Artikel wie Rote-Bete-Ketchup oder Ahornwasser keinen Anklang findet und daher abläuft. Doch gerade diese Sortimentsvielfalt zeichnet uns aus.
Molkereiprodukte sind immer kürzer haltbar und manchmal wird halt nicht so viel verkauft wie bestellt, aber gut 10% laufen dadurch ab, dass Kunden eher nach hinten greifen und somit bleibt der erste Artikel zu lange stehen.
NUN…
wird in den letzten Jahren der lose Verkauf in sogenannten Bins von einigen Mitwettbewerbern eingeführt bzw. sogenannte „Unperackt-Läden“ entstehen vielfach und haben einen hohen Zuspruch.
DOCH…
der lose Verkauf in sogenannten Bins wäre bei uns nur sehr schwer möglich, da uns der entsprechende Absatz fehlen würde (lose Ware wird in der Regel in 25kg-Säcken geliefert) und v.a. die Lagerhaltungsmöglichkeiten (max. 5kg passen in solch einen Bin und der Rest müsste irgendwie ins Lager) sind bei uns SEHR begrenzt.
Wir arbeiten aber kontinuierlich daran, diese Mengen zu reduzieren, denn es handelt sich ja um „Lebens“mittel, die da weggeworfen werden!!!