Quo Vadis Palmöl

Das böse, böse Palmöl, es werden dafür Urwälder abgeholzt und abgebrannt, bei der Verarbeitung wird es krebserregend und es hat nur gesättigte Fettsäuren, also extrem ungesund.

So, nun haben wir mal alle Vorurteile auf einen Haufen geworfen und doch wir möchten gerne ein wenig Mäßigung in die Diskussion bringen und v.a. unsere Sicht und Erfahrung als Naturkosthändler einbringen.

Zunächst muss beim Palmöl unterschieden werden zwischen konventionellem und biologischem Anbau. Konventionelles Palmöl wird in Monokulturen mit viel Platzbedarf und Chemieeinsatz angebaut. Bio-Palmöl dagegen in Mischkulturen mit anderen Pflanzen wie Maracuja, Bananen, Maniok, Kaffee und vor allem hochwertigem Kakao.

Die Firma Rapunzel verwendet z.B. in Ihren Aufstrichen sehr viel Palmöl und legt beim Einkauf sehr hohen Wert auf die Herkunft, da es nicht nur ökologisch, sondern auch fair sein soll.

Auf der Seite von Rapunzel können interessante Berichte über den Palmölanbau und weitergehende Informationen abgerufen werden.

Zudem ist das Palmöl verrufen, da bei der Raffination sogenannte Fettschadstoffe entstehen, die im Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen. Es gibt leider dieses Problem, aber durch schonende Desodorierung (mit Wasserdampf) kann die Entstehung dieser Schadstoffe minimiert werden und daran arbeiten auch die Hersteller im Biobereich.

Nun kommen wir zu den Eigenschaften des Palmöls, die es im Moment als Zutat NOCH FAST unersätzlich machen: Es hat einen Schmelzpunkt von 30 – 37°C d.h. es wird unter normalen Bedingungen nicht flüssig, es ist geschmackslos und es verleiht eine cremige Konsistenz.

Möglicher Ersatz wäre Kokosöl, welches leider einen Schmelzpunkt von 24°C hat, somit flüssig wird und bei einer Schokocreme würden sich bei Sommertemperaturen die Zutaten trennen (sieht nicht mehr schön aus und v.a. wird es nicht mehr gekauft!!!).

Ein weiterer Ersatz wäre Sonnenblumenöl, doch dieses wird leider mit der Zeit muffig, gerade bei einem Müsli nicht so geeignet, da man den Eindruck erhält, die Flocken schimmeln.

Palmöl hat zwar einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren (nicht zu verwechseln mit geHÄRTETEN Transfettsäuren), aber 50% sind auch ungesättigte Fettsäuren (einfach und mehrfach) und es enthält zudem einen hohen Anteil an Vitamin E. Es ist also nicht sooo ungesund, wie immer berichtet wird.

Dieses soll nun keine Loblied auf das Palmöl sein, uns wäre auch lieber, dass es eine regionale Alternative gäbe mit den gleichen Eigenschaften. Zudem kennen wir die Vorurteile unserer Kunden und bevorzugen schon Produkte ohne Palmöl (z.B. Nocciolata Nuss-Nugat-Aufstrich oder Brühe von Natur Companie), wenn die Nachteile hierbei nicht zu groß sind.

Doch bei vielen Aufstrichen gibt es mittlerweile noch keine adäquate Alternative, die auch die Produktqualität liefert, die der Kunde wünscht, so dass auch dort Palmöl momentan die erste Wahl ist, solange Bio, nachhaltig und fair produziert.

Falls es dazu noch einige Fragen gibt, gerne an uns wenden.

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